
Mit Unverständnis und wachsendem Ärger reagieren viele Anwohnerinnen und Anwohner der Straße Katzbach sowie die Bürgergemeinschaft für Solingen (BfS) auf die jüngste Verkehrsmaßnahme an der Kreuzung Finkenstraße / Katzbach: Ohne Vorankündigung oder Beteiligung der Bezirksvertretung wurde dort ein „Einfahrt verboten“-Schild aufgestellt – Fahrräder frei. Die Straße Katzbach wurde damit zur sogenannten „unechten Einbahnstraße“: Eine Einfahrt von oben ist verboten, das Befahren in Gegenrichtung jedoch weiterhin erlaubt.
Was auf dem Papier wie eine Lösung für enge Straßen wirkt, sorgt in der Praxis für neue Probleme: Viele Anwohner können ihre Stellplätze und Garagen jetzt nicht mehr legal erreichen, ohne auf der Kreuzung zu wenden oder gegen das Einfahrtverbot zu verstoßen. Wer sich an die neue Regelung hält, muss einen deutlichen Umweg über die Wachtelstraße fahren – durch eine enge, unübersichtliche Strecke, die für zusätzlichen Verkehr nicht ausgelegt ist.
Zudem wird zunehmend entgegen der Fahrtrichtung geparkt, weil der Seitenstreifen nur von oben kommend erreichbar ist – ein echtes Sicherheitsrisiko, vor allem für Radfahrer und Fußgänger. Erste Verstöße gegen das Einfahrtverbot sind bereits zu beobachten – nicht aus Unachtsamkeit, sondern weil es im Alltag schlicht nicht praktikabel ist.
„Diese Maßnahme ist unausgereift und wurde erneut ohne jede transparente Kommunikation umgesetzt. Die Bürger und die Bezirksvertretung wurden vor vollendete Tatsachen gestellt“, kritisiert Martin Bender, OB-Kandidat der BfS.
Die BfS fordert daher:
Eine umgehende Überprüfung der Regelung
Die Einbindung der betroffenen Bürger:innen und Gremien
Und vor allem: praktikable Alternativen, wie z. B.
– eine „Einfahrt nur für Anlieger“-Regelung
– oder eine Gewichtsbeschränkung auf 3,5 t, um unnötigen Schwerverkehr zu vermeiden
„Es ist wichtig, dass die Stadt bei solchen Eingriffen nicht nur auf einzelne Beschwerden hört, sondern das gesamte Umfeld mitdenkt und die Menschen vor Ort mitnimmt“, so Bender weiter.
Blick auf die Kommunalwahl am 14. September 2025:
Diese Situation zeigt einmal mehr, wie dringend Solingen eine Politik braucht, die transparent, bürgernah und lösungsorientiert arbeitet.
Die BfS steht für Beteiligung statt Bevormundung – für Entscheidungen, die gemeinsam mit den Menschen getroffen werden.